Auf 300 Jahre Hüttentechnik und Gießerei-Tradition kann die Gießerei Jünkerath zurückblicken, zu deren Betriebsbesichtigung sich rund 30 KJU-Mitglieder einfanden.
Schon drei Jahrhunderte lang holt man in Jünkerath "das Eisen aus dem Feuer". Vor mehr als 100 Jahren wurde mit einer neuen Eisengießerei der Grundstein für einen modernen Industriebetrieb gelegt.
Heute produziert die Gießerei Jünkerath ca. 17.000 t / Jahr mit ca. 240 Mitarbeitern. Sie gehört zur Demag Ergotech GmbH, einem Unternehmen der MPM-Gruppe.
Die Gießerei Jünkerath stellt im Maschinenformguss Serienteile bis zu 100 kg und im mechanisierten Handformguss Kleinserien bis 5.000 kg Stückgewicht her. Im Handformguss werden Einzelstücke bis 32.000 kg Gewicht gefertigt. Die Gießerei ist spezialisiert auf wasser-, öl- und gasdichte Gussteile für Kunststoffspritzmaschinen, mechanische und hydraulische Antriebstechnik, Gas- und Dampfturbinen sowie für Verdichter. Elektroschmelzöfen und ein Warmhalteofen ermöglichen eine zuverlässige Schmelzqualität.
Das Unternehmen ist zertifiziert nach TS16949, ISO14000, EMAS und führt derzeit ein Managementsystem für Arbeitssicherung und Gesundheitsschutz ein.
Bei einer Rundführung durch die Gießerei erklärten Geschäftsführer Hansjörg Schneider und sein Team die Konstruktion und Produktion der Gussteile.
Im Anschluß lud er zu Gulaschsuppe, belegten Brötschen, Obst und Getränken in das nahegelegene Eisenmuseum Jünkerath ein.
In dem Museum werden ausgewählte Exponate der Eisengußkunst und deren technische und künstlerische Entwicklung gezeigt. Die Eisenverhüttung in der Vulkaneifel reicht bis in vorgeschichtliche Zeit zurück, wie der Museumsdirektor erklärte. Es waren die Kelten, die bereits Eisen im Eifelraum verhüttet und bearbeitet haben. Die Römer führten diese Tradition fort.
Den Kernbestand des Museums bilden eine Vielzahl von Exponaten aus Gußeisen. Vor allem die ausgestellte Sammlung von Herdgußplatten, sogenannten Takenplatten, ist beachtlich. Im Unterschied zu anderen regionalen Museen stellt das Jünkerather Eisenmuseum diese nicht nur als kunstgewerblich und volkskundlich interessante Exponate aus, sondern weist auf die geophysikalischen, technischen, sozialen, wirtschaftlichen und kunsthistorischen Zusammenhänge hin.
02.07.2003