01.09.2005

Betriebsbesichtigung TSW Trierer Stahlwerk

Was man aus Schrott so alles machen kann ...

Was man aus Schrott so alles machen kann, konnten über 60 KJU-Mitglieder im Rahmen der ersten KJU-Betriebsbesichtigung nach der Sommerpause erfahren. Diese führte ins Trierer Stahlwerk, das seinen Stahl aus Schrott herstellt.

Das im Jahr 1971 gegründete Moselstahlwerk in Trier ging nach einem Brandschaden und darauf folgendem längeren Stillstand im Juli 2002 in die Insolvenz. Im September 2002 kauften die Herren Dres. Ulrich und Christoph Rass das Stahlwerksgrundstück aus der Insolvenzmasse heraus und betrieben den Wiederaufbau des Stahl- und Walzwerkes. In nur neunmonatiger Bauzeit wurde das Werk wieder aufgebaut; insgesamt wurden 32 Mio. Euro investiert. Mit seinen technologisch hochwertigen Anlagen, einer kompetenten Geschäftsführung und einer engagierten Belegschaft ist das Stahlwerk für die Zukunft und dem zuweilen turbulenten Wettbewerb am Stahlmarkt gut gerüstet. Das Trierer Stahlwerk sei für alle ein Gewinn: Für die rund 250 Mitarbeiter, für die Region, für die Inhaber und sogar für die Banken, führte Christoph Rass aus.

Die Führung von Christoph Rass begann bei einem riesen Magnetkran, der die Kübel für das Ofengefäß mit Schrott belud. Unter hohem Energieeinsatz wurde der Schrott dann bei 1700 Grad zu flüssigem Stahl eingeschmolzen. Der flüssige Stahl wurde anschließend in eine Pfanne gegossen, die per Kran auf die Stranggussanlage transportiert wurde. Dort abgesetzt, floß der Stahl aus dem Boden der Pfanne in einen Verteiler. Das Endprodukt war ein rot glühender Stahlknüppel von rund 8 m Länge, der auf auf ein Kühlbett geleitet wurde und von dort weiterverarbeitet wurde. In der Walzstraße z. B. wurde Walzdraht in Abmessungen von 5,5 - 14,0 mm und einem Gewicht von einer Tonne hergestellt. Am Ende der Walzstraße wurde der Walzdraht auf einer Haspel aufgewickelt und auf einem Transportband abgebunden in das Lager verladen. Die tägliche Produktionsmenge beträgt 360.000 t.

Eine interessante Betriebsbesichtigung, die die Gelegenheit gab, ein modernes Stahl- und Walzwerk kennen zu lernen und aus erster Hand das Neueste über die Entwicklung am Stahlmarkt zu erfahren.

Web-Site:
www.trierer-stahlwerk.com