Knapp 30 KJU-Mitglieder kamen mit zur Betriebsbesichtigung der Firma Goodyear Dunlop Tires Germany GmbH in Wittlich am 25. April 2013. Produktionsdirektor Christoph Maas begrüßte die KJU-Runde und startete seine Präsentation mit einem historischen Überblick zu den Gründern John Boyd Dunlop und Charles Goodyear, die nahezu zeitgleich wichtige Erfindungen für die Reifentechnolgie machten: 1888 konstruierte der britische Tierarzt Dunlop für das Dreirad seines Sohnes den ersten pneumatischen Reifen und meldete das Patent für den ersten Fahrradluftreifen an. Bereits ein Jahr später gründete er das erste Reifenwerk. Der Amerikaner Goodyear war Erfinder der Vulkanisation und gründete sein erstes Werk 1889 als Goodyear Tire & Rubber Company in Akron, Ohio. Heute zählt Goodyear Dunlop weltweit zu den führenden Reifenherstellern und ist auf allen Kontinenten vertreten. Neben Goodyear-Reifen bringt das Unternehmen Goodyear Dunlop Tires Germany GmbH noch weitere angesehene Marken hervor, darunter Dunlop, Fulda, Sava und Debica. Das Werk in Wittlich wurde 1970 in Betrieb genommen und beschäftigt rund 900 Mitarbeiter.
Nach der Präsentation über das Werk ging es anschließend in zwei Gruppen durch das Werk. Zunächst fand hierzu eine Einweisung in die Sicherheitsrichtlinien von Goodyear Dunlop statt. Maas und sein Kollege Holger Gabriel zeigten anschließend den interessierten KJU’lern den gesamten Produktionsprozess der Reifenherstellung in den Segmenten PKW- und LKW-Reifen. Von der Aufbereitung der Rohstoffe wie Naturkautschuk ging es weiter zur Herstellung der Drahtkalander bis zum schichtweisen Aufbau der Reifen. Besonders beeindruckten dabei die Backöfen für LKW-Reifen: diese werden bei 180 Grad und einem Druck von 20 bar bis zu 45 Minuten „gebacken“. Die Besucher waren sehr überrascht über den recht hohen Anteil an Handarbeit in der Reifenherstellung. Nach dem zweistündigen Rundgang dankte Johannes Kiefer den Goodyear Dunlop-Mitarbeitern für die Einladung und die umfassenden und spannenden Einblicke in das Werk.