09.11.2007

Talente brauchen Förderer

Kooperationsvereinbarung zwischen Kreis Junger Unternehmer und dem Hochbegabtenzweig des AVG Triers

„Wir machen uns stark für mehr Wirtschaft in den Schulen“ ist ein Kernsatz, der das gesellschaftspolitische Engagement des Kreises Junger Unternehmer (KJU) Trier seit seiner Gründung im Jahre 1964 geprägt hat. Praktisch umgesetzt wurde diese Vision in der Projektarbeit „Schule-Wirtschaft“. Bei einem Dutzend Veranstaltungen waren die Jungunternehmer in diesem Jahr wieder in Schulen der Region unterwegs gewesen. Das Ziel lautete: Lehrer zu sensibilisieren und Ökonomie ins Klassenzimmer zu bringen. Ferner wurden Preise an Schulen für die beste Vorbereitung auf das Berufsleben verliehen und ein Wirtschaftsquiz ausgelobt.

Wirtschaft ist spannend und geht alle an
Mit einer Kooperationsvereinbarung mit dem AVG Trier und dessen Schule für Hochbegabtenförderung will der KJU seinem gesellschafts- und schulpolitischen Engagement in diesem Jahr einen besonderen Akzent verleihen. Unter der Devise „Talente brauchen Förderer“ will der Kreis insbesondere bei den Schülerinnen und Schülern des Hochbegabtenzweiges zeigen, dass Wirtschaft spannend ist und alle angeht.

Das Erlernen der Kulturtechniken ist – so der Vorsitzende des Kreises Junger Unternehmer, Thomas Stiren, heute wie gestern eine wichtige Aufgabe von Unterricht. Aber Schule müsse heute mehr leisten. Das Erarbeiten von wirtschaftlichen, sozialen, technischen und berufskundlichen Sachverhalten, die Förderung berufsübergreifender Qualifikationen, die auch Selbständigkeit und Kommunikationsfähigkeit bei Schülerinnen und Schülern zielen und die Vermittlung einer informationstechnischen Grundbildung. Schulen können – so der KJU – auch bei Hochbegabten die Aufgabe wirkungsvoller lösen, wenn sie den Schritt von der Theorie in die Praxis konkret mit Unternehmen wagen. Eine systematische und dauerhafte Lernpartnerschaft zwischen KJU und AVG soll diesem Ziel dienen.

Für den Schulleiter, Bernhard Hügle, ist diese Kooperation zum einen die logische Weiterentwicklung der bisherigen guten Zusammenarbeit mit der IHK und anderen Unternehmen der Region, zum anderen eine wichtige Ergänzung des bereits bestehenden Berufsbildungskonzeptes am AVG.
Von der Betriebsbesichtigung bis zum Praktikum: Breites Angebot der Jungunternehmer

Bei der Umsetzung der vorgesehenen Einzelmaßnahmen gilt grundsätzlich: Was von beiden Seiten als förderlich und realisierbar angesehen wird, um besseres Verständnis bei Schülerinnen und Schülern zu erzielen, kann Kooperationsgegenstand sein. Zum Maßnahmenpaket können insbesondere gehören: der Besuch von Schülergruppen in Unternehmen zur Betriebserkundung, die Bereitstellung von Informationsmaterial der KJU-Unternehmen im Unterricht, die Entsendung von Experten aus KJU-Mitgliedsbetrieben in den Unterricht, die Unterstützung von Facharbeiten, Praktika für Lehrer, Schülerinnen und Schüler, die Vermittlung praxisrelevanten Wirtschaftswissens, eine Unterstützung beim Bewerbertraining und bei der Beschaffung von Lehr- und Unterrichtsmaterial und spezielle Angebote für die wirtschaftsbezogene Weiterbildung von Lehrern und deren Erfahrungsaustausch mit Unternehmern und Führungskräften.

Eigene Persönlichkeit entwickeln
Gerade für die im Konzept der Hochbegabtenförderung vorgesehenen außerschulischen Lernorte ist diese Kooperation ein wesentlicher Baustein zur Förderung dieser Schülergruppe, so die Leiterin der Hochbegabtenförderung am AVG, Frau Mommenthal-Aymanns. So wird den Schülern über die kognitive Wissensvermittlung hinaus die Möglichkeit gegeben, ihre eigene Persönlichkeit zu entwickeln.

„Wissen ist Macht“ postulierte Francis Bacon schon Mitte des 16. Jahrhunderts – und Macht wiederum ist nichts anderes als die Möglichkeit, etwas zu machen. Die Kooperationsvereinbarung zwischen KJU und AVG Trier soll dazu beitragen, Begabte und engagierte Schülerinnen und Schüler zu unterstützen und zu fördern, damit sie ihr Leben in die Hand nehmen und gestalten können.