Charismatisch, rhetorisch stark, publikumswirksam und - trotz ernster Gegenwartsthemen - mit bemerkenswertem Wortwitz ausgestattet, so präsentierte sich der studierte Theologe, Buchautor und stellvertretender Leiter des ZDF Hauptstadtstudios, Peter Hahne, vor weit über 500 begeisterten Gästen bei seinem Vortrag „Deutschland ohne Wert(e)?“ in der Trierer Europahalle.
Mit Hahne hatten die Veranstalter - der Marketing-Club Trier-Luxemburg, der Kreis Junger Unternehmer und die Vereinigung Trierer Unternehmer – einen Referenten für Ihre jährlichen Gemeinschaftsveranstaltung gewonnen, der zu den unbestrittenen Stars der Rednerszene gehört, und schon seit Jahren die größten Hallen füllt.
Der Bestsellerautor Hahne setzt, wenn es um die Wertegesellschaft geht, auf Glaubwürdigkeit und Echtheit, auf das Vorleben dieser Werte und nicht das „vorbeten“. Mit der Großwirtschaft und ihren Managern zieht er ins Gericht, für den Mittelstand und den kleinen Unternehmer findet er Worte des Lobes, halten sie in Krisenzeiten doch oft genug ihren eigenen Kopf und ihre Geldbörse hin, schaffen das Gros der Ausbildungsplätze und beweisen so eine Risikobereitschaft, die Hahne in den Reihen des oberen Managements nicht, oder nur selten wahrnimmt. Daraus resultiert für ihn, dass es sich bei der Finanzkrise tatsächlich um eine Vertrauenskrise handelt, der mit Offenheit und Unkompliziertheit entgegen getreten werden muss.
Um die so oft unbegründet verschriene Jugend scheint es Peter Hahne weniger bange, sieht er doch hier eindeutige Tendenzen in Richtung Familie und dem Wunsch nach einer soliden Erziehung und Ausbildung für deren Kinder. Wenn positive Vorbilder schon in der eigenen Jugend fehlten, so sollen diese doch wenigstens die Folgegeneration leiten.
Die Themenbereiche, die Peter Hahne in 90 Minuten anriss, waren vielfältig und der TV-Moderator und BamS-Kolumnist beleuchtete sowohl die gesellschaftliche als auch die wirtschaftliche Gesamtsituation Deutschlands kritisch, aber ohne eine Spur von Untergangsstimmung oder Zynismus. Letztlich war der Auftritt Hahnes ein rundum gelungenes Plädoyer gegen allgemeines Schubladendenken und gleichzeitig eine Aufforderung zu mehr Mut in der Gesellschaft.
Auch wenn es den vielbeschäftigten Hahne gleich im Anschluss an die Veranstaltung wieder in die Hauptstadt zog, beantwortete er mit Elan und guter Laune weitere Fragen der Besucher während der anschließenden Signierstunde, und genoss den allgemeinen Zuspruch zu seiner Denkungsweise und Weltsicht. Hahne will bei seinen Auftritten Hoffnung wecken und Mut machen, ohne dabei ein Quäntchen Humor aus den Augen zu verlieren. In der Europahalle ist ihm dies sicherlich gelungen.