Was kann die Wirtschaft von der Gastronomie lernen – das war die Fragestellung bei unserer TOP-Veranstaltung „Von den Erfahrenen lernen“ im gut besuchten Deutschherrenhof in Olewig. Die drei KJU-Mitglieder hatten darauf ganz unterschiedliche Antworten:
Eric Nauenheim, Inhaber des Louisiana in Trier sowie Betreiber der Eisbahn am Kornmarkt und der Public-Viewing-Fläche am Viehmarkt, stellte heraus, dass man das Publikum bzw. die Kunden durch neue Ideen immer neu für sich gewinnen muss. Beispiele seien dafür die Übertragung von Box-Kämpfen, Superbowl und der Oscar-Verleihung. Zu beachten sei dabei, dass „der Köder dem Fisch – nicht dem Angler schmecken muss“. Ferner gab er Einblicke in sein Personalmanagement und seine Maßnahmen zur Bindung der Mitarbeiter an den Betrieb. Dabei stellte er besonders die Ausbildung eigener Fachkräfte heraus.
Der Zweite im Bunde, Marco Zandbergen, ist Inhaber des Hampshire Hotels Nitteler Hof. Er berichtete von dem strukturellen Unterschied zu Trier und davon, dass er ein gutes Arbeits- und Betriebsklima für unverzichtbar hält, um Personal langfristig halten zu können. Er stellte den Anwesenden die für ihn alles entscheidende Frage: Wie kann ich in meinem Betrieb für den Kunden einen „WOW-Effekt“ erzeugen – sprich mit welcher Leistung oder welchem Service kann ich einen nachhaltig positiven Eindruck bei dem Kunden hinterlassen. Dies können ganz einfache Dinge sein – so z.B., dass man bei dem (selten vorkommenden) Schnee an der Obermosel den Gästen das Auto freischaufelt.
Last but not least berichtete Wolfgang Becker von Beckers Hotel & Restaurant über seinen Werdegang, die Schwierigkeiten, die sich bei der Übernahme des elterlichen Betriebes ergeben können und von den Anstrengungen, die unternommen werden müssen, um ein Niveau von 4 Sternen in der Hotellerie und 2 Sternen in der Küche zu halten bzw. auszubauen. Er stellte als Fazit heraus, dass nicht nur das persönliche Können, sondern vor allem auch die Leidenschaft an der Sache der Schlüssel zum Erfolg ist.
Im Anschluss kam es zu angeregten Gesprächen unter den 50 KJUlern bei Wein und Häppchen aus dem Hause Oberbillig. Wir danken Sebastian Oberbillig für die Bewirtung sowie Eric Nauenheim, Marco Zandbergen und Wolfgang Becker für Ihre Bereitschaft, aus dem „Nähkästchen“ zu plaudern.