Die diesjährige Ausgabe unserer Veranstaltung Von den
Erfahrenen lernen widmete sich dem Thema „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“.
Nach Begrüßung der knapp 50 Teilnehmer durch den Vorsitzenden Johannes Kiefer
übernahm Vorstandsmitglied Ole Seidel die Moderation des Abends. Als erste
Referentin ergriff Karin Kaltenkirchen das Mikro und erläuterte die flexiblen
Arbeitszeitmodelle, welche in Ihrem Unternehmen (Modehaus Marx) vorherrschen
und dass sie sehr gute Erfahrungen gemacht hat, auch Teilzeitkräften die
Ausführung von Leitungsfunktionen zu ermöglichen.
Manuel Kappes von Leyendecker Holzland betrachtete die Vereinbarkeit
von Familie und Beruf als Mittel, qualifizierte Mitarbeiter zu halten und eine
hohe Mitarbeiterzufriedenheit zu erreichen. So werden z.B. die Mitarbeiter bei
schweren Schicksalsschlägen wie die Pflegebedürftigkeit oder Verlust eines
Elternteiles nicht nur organisatorisch, sondern auch mental unterstützt, um
gemeinsam mit dem Mitarbeiter solche Krisen meistern zu können.
Die Werbefrau Silke Lieser berichtete über Ihre Erfahrungen,
mit Kind ein Unternehmen zu gründen. Ihr Sohn war 14 Monate alt, als sie die Igelstudios (jetzt
Gegenpol) übernahm und diesen noch nicht in eine KITA geben wollte. So stellte
sie kurzerhand eine Tagesmutter für ihren Sohn und die Kinder der Mitarbeiter
ein, welche die Kinder in einem separaten Teil des Büros betreute.
Dr. Katrin Hülsmann, eingeladen als externe Referentin, gab
als ehemalige Betreiberin des Wichtelhauses in Trier ein eher negatives Bild
unserer Verwaltung wider – bei dem Betrieb der KITA seien ihr viele Steine in
den Weg gelegt und neue Auflagen abverlangt worden, welche in
öffentlichen oder kirchlichen Einrichtungen nicht gefordert werden. Sie
entschloss sich trotz einer guten Belegung (84 Kinder in der Spitze), das
Wichtelhaus nach neuerlichen Querelen mit der Verwaltung zu
schließen.
Bei der anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass eine
gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf auch als gewinnbringende Werbung in der
Personalrekrutierung eingesetzt werden kann, wenn diese aktiv gelebt wird. Fazit
der Veranstaltung: Es ist vieles möglich, wenn beide Seiten – Arbeitgeber und
Arbeitnehmer – sich der Herausforderung stellen und gemeinsam an einem Strang
ziehen. Wir danken den vier Referenten für ihre Unterstützung und Wolfang Becker
von Beckers in Olewig für die wie immer exzellente Bewirtung.