08.06.2015

"Von den Erfahrenen lernen"

Einblicke in die Praxis zum Thema Unternehmensnachfolge

KJU-Veranstaltung widmete sich der Unternehmensnachfolge

Spannende Vorträge versprach KJU-Vorstandsvorsitzender Christian Heuschreiber den Teilnehmern der diesjährigen Veranstaltung „Von den Erfahrenen lernen“ – und sollte recht behalten.
Oliver Hennen, Prokurist der Firma „BLH Bauelemente für Lüftungstechnik GmbH“ in Trier berichtete von den Herausforderungen einer Unternehmensnachfolge, die immer mit der Frage beginnen sollte: „Will ich Nachfolger sein?“ Mit der positiven Beantwortung folge dann die zweite Frage: „Was muss ich dafür tun und wie tue ich es?“ Als entscheidenden Faktor für eine erfolgreiche Nachfolge nannte er die aktive Gestaltung des Prozesses gemeinsam mit dem Vorgänger, insbesondere die Diskussion verschiedener Sichtweisen, und schließlich die sukzessive Übernahme von Aufgaben und Verantwortung.
Im Anschluss nahm Jörg Scharff, Inhaber der Firma „Scharff Reisen e.K.“ in Bitburg und Speicher, die Teilnehmer mit auf eine spannende „Reise der Emotionen“, die er mit seinem Vater im Zusammenhang mit der Unternehmensnachfolge erlebt hatte. Heftigste Diskussionen vollkommen konträrer Standpunkte lösten bei ihm erst mal längere Auslandsaufenthalte und Jobs als Taxifahrer in Las Vegas und Touristen-Guide in Südafrika aus. Sie führten erst auf Umwegen wieder zur Unternehmensnachfolge in den elterlichen Betrieb zurück. Nach einer offenen Aussprache bildeten jedoch genau diese Erfahrungen die Grundlage für die erfolgreiche Übernahme und gemeinsame Ausrichtung des Unternehmens auf „geführte Erlebnisreisen“.
Mit drei Fragen, die sich jeder Nachfolger stellen sollte, betrachtete Uwe Borgers, „Vorstand der Mentor AG“ in Trier, den Generationswechsel dann aus dem Blickwinkel eines Beraters. Die Vorredner bestätigend, gab er wichtige Hinweise zum ergänzenden Erfordernis der rein rationalen Prüfung und Bewertung des Unternehmens sowie der juristischen Würdigung der (Rechts-)Verhältnisse zu Dritten, wie etwa Geschwistern, Mitgesellschaftern oder Kunden und Lieferanten. Die Basis dieser Informationen könne dann eine fundierte Entscheidungsgrundlage bilden.
Die Jungunternehmer erlebten so einen – von Jo Becker moderierten – informativen und unterhaltsamen Abend im „Weingut Deutschherrenhof“, dem Sebastian Oberbillig mit erfrischenden Weinen und leckerem Fingerfood auch kulinarisch einen tollen Rahmen verlieh.